Die Fraktion der Unabhängige Wählergemeinschaft Bornheim (UWG) befürwortet den Neubau eines Schwimmbades unbedingt. Der Vorschlag für den Neubau, den Bürgermeister Christoph Becker und Verwaltung allerdings für den Haupt- und Finanzausschuss am 09.03.2023 vorgelegt haben, wird von der UWG als überdimensioniert und finanziell völlig überzogen abgewiesen.
Satte 36 Millionen Euro würde der vorgeschlagene Schwimmbad-Neubau kosten. Eine derartig überdimensionierte Variante sprengt den finanziellen Rahmen des Bornheimer Haushalts und würde unserer Bürgerinnen und Bürger über viele Jahre extrem belasten. Ohne einen nennenswerten Mehrwert zu bieten.
3,3 Millionen jährliche Kosten
Selbst die Basisversion der neuen, überdimensionierten Variante, die nun auf dem Tisch liegt, würde 33 Millionen Euro verschlingen. Die jährlichen Kosten für Zinsen, Abschreibung, Betriebskosten und Instandhaltung lägen bei 3,3 Millionen Euro.
Ausgaben in diesen Dimensionen würden nach Einschätzung der UWG unweigerlich weitere Steuererhöhungen bei Grund- und Gewerbesteuer nach sich ziehen.
Endlich ausreichende Kapazitäten für Kinder- und Schulschwimmen schaffen
Nachdem es im Vorfeld mehrere Arbeitskreise und auch eine Runde mit Bürgerbeteiligung gegeben hatte, erwartete die Fraktion der UWG einen Vorschlag der Verwaltung, der sich an der Daseinsvorsorge ausrichtet.
Wichtig ist neben dem Vereinsschwimmen vor allem, dass Bornheimer Eltern und Kindern endlich ausreichend Angebote in den Bereichen Kinder- und Schulschwimmen gemacht werden können. Das Problem drängt bekanntlich. Selbstverständlich muss der Neubau aber auch den finanziellen Möglichkeiten Bornheims gerecht werden.
Von Königswinter lernen: Schwimmbad für nur 11 Millionen
Wie ein Schwimmbad-Neubad ökonomisch und ökologisch angemessen geplant werden kann, hat die Stadt Königswinter vorgemacht. Dort wurde 2022 ein neues, funktionales und schickes Schwimmbad eröffnet. Die Baukosten betrugen lediglich 11 Millionen Euro, also gerade einmal ein Drittel der in Bornheim veranschlagten Summe.
Das neue Schwimmbad in Königswinter erfüllt dabei dennoch alle Anforderungen im Bereich der Daseinsvorsorge und wird durchgehend als modern, lichtdurchflutet und barrierefrei gelobt.
UWG für moderne und schnelle Lösungen
Für die Fraktion der UWG ist es zudem ein Rätsel wie die Verwaltung den von ihr skizzierten Zeitplan von fünf Jahren einhalten will. Im Bereich der Schulen, Kindergärten und Feuerwehrgerätehäuser liegt Bornheim schon jetzt teilweise fünf Jahre hinter den Zeitplänen zurück.
Die Fraktion der UWG fordert den Bürgermeister und die Verwaltung auf, überzogene Vorstellungen, wie einen absenkbaren Beckenboden und Räumlichkeiten für ein privates, gesundheitsorientiertes Fitnessstudio ad acta zu legen. „Stellen wir uns der Realität: Die Wartelisten für Schwimmkurse sind lang, die steigende Zahl von Nicht-Schwimmern nicht hinnehmbar, die finanziellen Möglichkeiten beschränkt.“ sagt Dirk König, Teilnehmer der UWG-Fraktion im Arbeitskreis Hallenbad.
Die UWG will das Problem deshalb mit einem angemessenen Neubau effektiv, zeitnah und finanziell machbar lösen und ruft auch die übrigen Fraktionen auf, den Irrweg des Luxus-Neubaus zu stoppen und für eine realistische Alternative einzutreten.