Ende 2020 hat die Verwaltung den Rat und seine Gremien informiert, dass das Hallenfreizeitbad Bornheim in einem technisch und baulich desolaten Zustand ist und man nicht genau wisse, wie lange der Badbetrieb noch aufrecht zu halten sei.
Mit Verzögerung wurde ein Arbeitskreis mit Mitgliedern der Ratsfraktionen gegründet, der nach drei Treffen in den letzten 1,5 Jahren die Empfehlung aussprach ein „All-inclusive-Schwimmbad“ zu errichten. Die auch damals schon angespannte finanzielle Lage hat jedoch nicht dazu geführt, die Ausstattung des Hallenbads und die Sanierung des Freibads grundsätzlich zu hinterfragen. Auf die Frage des haushaltspolitischen Sprechers der UWG, Dirk König, ob sich die Stadt die angedachte Sanierung des Freibads überhaupt leisten kann, wurde überhaupt nicht eingegangen. Die Kosten wurden in dem Sanierungsgutachten der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen mit 8 Mio. EUR angegeben.
Von den Ergebnissen, die bisher in dem Arbeitskreis und der Bürgerbeteiligung zustande gekommen sind, wird aus Haushalts-Aspekten aus Sicht der UWG nicht viel überbleiben können, da der Neubau des Schwimmbads mit zuletzt im Raum stehenden 35 Mio. EUR im aktuellen Haushalt seitens der Verwaltung noch nicht einmal eingebracht wurde. Aus Sicht der UWG war auch schon zum Zeitpunkt der Bürgerbeteiligung zum Schwimmbad klar, dass die Stadt derzeit weder personell noch finanziell in der Lage ist, dieses Bauvorhaben im geplanten Umfang zu begleiten.
Dass stattdessen seitens der Stadt ein weiterer Arbeitskreis zu einem sicherlich sinnvollen, zu dieser Zeit jedoch vollkommen unpassendem Heimatmuseum vorangetrieben wurde, kann die Bornheimer Bürgerinnen und Bürger sowie manche Ratsmitglieder zur Verzweiflung bringen. Anstatt den Antrag zum Einfrieren des Status Quo zum Heimatmuseum zu nutzen und zur Abstimmung zu bringen, hat die Verwaltung einen gänzlich anderen Beschlussentwurf in die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses eingebracht. Mit den Stimmen der Grünen und der CDU wurde verhindert, dass die Stadt sich auf die Kernaufgaben konzentrieren kann.
Aus Sicht der UWG ist es wichtiger, Angebote zum Schwimmenlernen und zum „in Bewegung bleiben“ anzubieten und die Unterstützung von DLRG und der freiwilligen Feuerwehr durch Trainingsmöglichkeiten im Schwimmbad sicherzustellen. Stattdessen beschäftigt sich die Verwaltung mit der Organisation und Durchführung weiterer Arbeitskreise, für die aktuell auch noch das Geld fehlt.
Die Stadt muss teils unverschuldet viele Aufgaben übernehmen, die vor einem Jahr noch nicht absehbar waren. Dass die Verwaltung die Chance der Politik zur Priorisierung nicht nutzt und weiterhin auf vielen Baustellen gleichzeitig unterwegs ist, birgt aufgrund der langen Vorbereitungen für diverse Maßnahmen das Risiko am Ende mit weniger dazustehen als einem lieb sein kann.
„Es ist unabdingbar, dass die Verwaltung den Katalog Ihrer aktuellen vielfältigen Aufgaben zu Ende bringt, bevor Sie weitere Baustellen eröffnet“ ist der Fraktionsvorsitzender der UWG, Hans-Gerd Feldenkirchen, überzeugt.
Haben Sie konkrete Ideen oder möchten sich in der Gestaltung unserer Stadt mit einbringen? Melden Sie sich unter kontakt@uwg-bornheim.de