Die UWG-Fraktion hat im Dezember 2020 im Ausschuss für Mobilitäts- und Verkehrsentwicklung den Antrag zur Erstellung eines Unterhaltungskonzeptes für Wirtschaftswege eingebracht. Dabei ging es um eine seriöse Bestandsaufnahme des gesamten Wirtschaftswegenetzes.
„Es ist schön zu lesen, dass sich die SPD in Bornheim diesem Thema nun annimmt. Wir hoffen nur, dass es nicht dem beginnenden Landtagswahlkampf geschuldet ist, denn der Fokus der SPD liegt in erster Linie auf der Nutzung im Freizeitbereich im Allgemeinen, und der Nutzung als Fahrradwege im Besonderen“, so Josef Müller, verkehrspolitischer Sprecher der UWG-Fraktion. „Die Vorstellung für ein Wirtschaftswegekonzept der UWG war viel weitreichender“.
Die Wirtschaftswege im Stadtgebiet sind größtenteils vor ca. 60 Jahren angelegt worden und entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen der Landwirtschaft. Diese sind zu schmal und für die Lasten der heutigen Maschinen nicht geeignet.
Es gilt zu prüfen, ob man die heutigen Wege, die damals mehrheitlich in Asphalt oder Beton ausgebaut wurden, wieder zurückbauen kann. Das heißt, dass man alle Wege mit Ausnahme derer, die als Radwege benutzt werden, mit einer wassergebundenen Deckschicht versieht. Hier bieten sich viele Vorteile gegenüber der augenblicklichen Ausführung an, da die Herstellung und auch der Unterhalt solcher Wege wesentlich günstiger als die Version in Asphalt und Beton sind. Auch könnten diese Arbeiten bei entsprechendem Maschinenpark von Landwirten übernommen werden, wie es bereits in Nörvenich oder Erftstadt erfolgreich praktiziert wird.
Diese Art von Wegen hätten zudem wesentliche Vorteile im Blick auf das Klima und die Folgen bei Starkregen. Die Oberflächen würden sich bei Hitze nicht so schnell aufheizen und bei Regen könnte das Wasser viel schneller versickern. Auch bei Wirtschaftswegen in Hanglagen müsste geprüft werden, inwieweit ein anderer Aufbau der Wege dazu beitragen kann, dass bei Starkregenereignissen wie im letzten Juli, die Wege nicht zu Bächen werden und so in kurzer Zeit enorm viel Wasser ins Tal befördern.
Aber auch ein Teil unserer Landwirte ist gefordert, die Bewirtschaftung ihrer Felder zu überdenken. Es kann nicht sein, dass beim Bearbeiten der Felder bis an die Teerschicht gearbeitet wird, sodass hier Abbruchkanten entstehen und so die Straßenränder abbrechen. Auch führt das bei Feldern in Hanglagen dazu, dass bei Regenereignissen die Erde von den Feldern auf die Wege gespült wird. Ein anderes Problem ist, dass die Bankette an den Wegen teilweise zu hoch sind, und bei Regen das Wasser nicht ablaufen kann. Hierdurch bleiben Pfützen auf den Wegen, das Wasser dringt in den Asphalt ein, und es entstehen Schlaglöcher, die sich über die Jahre zu Kratern entwickeln.
Es ist also dringend Handlungsbedarf, damit unsere Wirtschaftswege wieder in einen ordentlichen Zustand versetzt werden. Hierbei sollten wir nicht zu viel Zeit verstreichen lassen, da wir Fördermittel sowohl für Wirtschaftswege wie auch für Radwege in Anspruch nehmen könnten. Hält nun die Landespolitik noch Wort, dass sie zukünftig die Straßenausbaukosten für marode innerörtliche Straßen übernimmt, könnten wir in einigen Jahren über ein wesentlich besseres Straßen- und Wegenetz in Bornheim verfügen.
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